es gab lange nichts mehr zu hören, gab allerdings auch nicht viel zu berichten. Die Vorbereitung auf den nächsten Marathon lief schleppend, ich habe kaum trainiert und somit ist das folgende auch nicht sonderlich verwunderlich. Ich merke wie jeder Lauf anstrengender wird und ich dazwischen einfach nicht mehr die Kraft und Lust habe noch viel zu trainieren, was etwas schade ist.
Bad Pyrmont - Ich wusste nicht genau was mich erwartet. Ich wusste es wird ein bergiger Marathon an einem Samstag Nachmittag. Alles neu für mich. Ich war noch nie ein sonderlich guter Bergläufer und somit habe ich mir auch von Anfang an keine Hoffnungen auf eine gute Zeit gemacht. Wir fuhren länger als ich gedacht hatte, knapp 2 Stunden. Die kleine Stadt war sehr gepflegt und es wurde viel Arbeit reingesteckt es schön zu machen. Ein Brunnen da, ein Schloss hier, viele Sitzmöglichkeiten und Blumenbeete. Diesmal war ich auch wieder mit Begleitung. Christine und Flori natürlich wieder, wer sonst! Da der Marathon so spät anfing (13 Uhr), konnten wir, trotz der langen Fahrt, relativ lange schlafen und uns in Ruhe fertig machen.
Wir parkten unser Auto an einem öffentlichen Parkplatz und spazierten ein paar hundert Meter bis zum Start. Dort holten wir meine Startunterlagen ab und ich machte meine letzten Vorbereitungen. Der Start verlief unproblematisch, da die Straße recht breit war und es nicht so viele Läufer waren. Außerdem gab es nicht viele die direkt los sprinten wollten, da die Energie ja noch für die Berge reichen musste. Knapp einen Kilometer ging es durch die Stadt, bevor wir uns auch schon in den Bergen befanden.
Von hier an ist es schwierig sich an den genauen Ablauf zu erinnern, da man viele Streckenabschnitte doppelt gelaufen ist und nicht wirklich einen Anhaltspunkt zur Orientierung hatte. Ich lief Anfangs einen Schnitt von 05:45-06:00, was schon eine Zeit von über 4 Stunden bedeutete. War mir allerdings egal, ich wollte nur irgendwie ankommen. Die Strecke war größtenteils durch den Wald und somit ist man von der Sonne und der Hitze größtenteils verschont geblieben. Circa alle 4 Kilometer gab es einen Verpflegungsstand mit Essen (Bananen, Schoki, Müsliriegel) und Trinken (Cola, Iso, Wasser).
Nach knapp 16 Kilometern musste ich auch schon das erste mal gehen bei einem Berg. Ich war auch nicht der einzige, was mich freute! Unterwegs unterhielt ich mich mit verschiedenen Leuten. Das interessante bei solchen kleinen Landschaftsmarathon ist, dass man sehr viele kranke Leute trifft. Von Leuten, für die das nur ein ganz normaler Trainingslauf ist, bis zu Leuten, die am nächsten Tag auch noch einen weiteren Marathon laufen wollten und schon 230KM-Läufe hinter sich haben. Da fühlt man sich mit seinen 12 Marathons im Jahr nicht ganz so stark :)
Ab hier musste ich eigentlich bei jedem Berg gehen. Ab KM 20 wurde das ganze richtig bitter. Es ging gefühlt nur bergauf, was auch größtenteils so war, weil man bis an die Spitze gelaufen ist. Aber durch das Gehen bei den Bergauf Teilen und das rennen bei den Bergab Teilen, fühlte sich es an, als ob man kaum Bergab Teile hatte. Alles was flach oder bergab war konnte ich noch laufen, bergauf konnte ich ab und zu traben, musste aber zugegebenermaßen das meiste gehen.
Aber irgendwie kam ich dann doch voran. Unter 5 Stunden hatte ich mir vorgenommen und wollte das auch erreichen. Bei KM 38 war ich mir sicher, dass es jetzt irgendwann bergab Richtung Ziel gehen musste, aber es ging weiter bergauf, ein absoluter Wahnsinn. Erst ab KM 40 ging es dann wieder hinunter in die Stadt und ich konnte locker zu Ende traben. Die Zielgerade war sehr cool. Eine breite Straße hinunter, zwischen großen Bäumen und an den Seiten überall applaudierende Menschen. Christine winkte mir auch kurz vor dem Ziel noch zu und schoss ein paar Fotos und dann hatte ich es endlich geschafft. Zu dem Zieleinlauf gibt es auch ein Video, der Link dafür steht unten. (Auch mit Slow-Motion haha!) Offizielle Zeit: 04:53:32. Na gut, es war bisher meine langsamste Zeit aber ich habe auch fast 700 Höhenmeter hinter mir und da ich mich kaum vorbereitet habe und auch sonst kein Bergtraining gemacht habe, bin ich damit eigentlich schon zufrieden. Man darf auch nicht vergessen, dass ich in zwei Wochen einen weiteren Berg-Marathon in der Eifel habe, der noch ein paar Höhenmeter mehr hat.
Ich legte mich erstmal auf die Wiese und ruhte meine Beine etwas aus. Danach konnte ich noch kostenfrei im Schwimmbad duschen, was mir echt gut tat. Dafür musste ich leider meine Startnummer abgeben, aber das war es mir Wert.
Wie immer sind unten wieder ein paar Fotos zu sehen. In zwei Wochen folgt dann der nächste Bericht zum Monschau Marathon!
Bis bald!
Stefan
Video zum Zieleinlauf: Stefan Zieleinlauf
Das Streckenprofil.
Ready to go!
Meine Begleiter.
Obligatorisches Selfie mit meiner Frau :)
Noch ein Schnappschuss vor dem Startbereich.
Und los geht's!
Einsam und allein die letzten 100 Meter.
Fast geschafft!
Und endlich erreicht. Was ein Kampf.
Danach erstmal auf die Wiese geschmissen.
Ja, das Lächeln ist etwas erzwungen.
Und da ist die Urkunde.